Rede anlässlich der Gaza-Solidaritätskundgebung in Hannover am 24. November 2012.
Wenn im Wahlkampf ein Bundestagsabgeordneter bei einer Solidaritätskundgebung für Palästinenserinnen und Palästinenser und gegen das Morden aus der Luft spricht, muss er wissen, dass jede Silbe sofort in die nachrichtendienstlichen Laboratorien wandert, um dort genaustens auf alle Möglichkeiten der Zitatentstellung  untersucht zu werden, oder darauf, ob ein Strick daraus gedreht werden kann: Gegen die linke Partei, für eine medial skandalisierte Nichtwiederaufstellung des Kandidaten und ähnliches. Es geht denen darum, mit blutigen Skalps Exempel zu statuieren, wie sie das bei Günter Grass zum Beispiel versucht haben.

 

Zunächst will ich meiner Begeisterung Ausdruck verleihen, dass die DKP eine Konferenz zur Kultur und Kunst veranstaltet. Und, wenn es nicht mit dem Begleitumstand zwingend verbunden wäre, sich Kommunist nennen zu müssen, könnte man, allein um der Kulturarbeit willen, eine Doppelmitgliedschaft ins Auge fassen. Jedenfalls: Lasst von Eurer DKP etwas übrig im März. Auch nichtkommunistische Menschen haben gelegentlich Gewinn davongetragen. Und gäbe es das Pressefest nicht mehr, vielen meiner Freundinnen und Freunde würde Erhebliches fehlen.

Zur Unterrichtung durch die Bundesregierung über die Ratifizierung des Vertrages vom 2. Februar 2012 zur Einrichtung des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) stellte der Abgeordnete fest, dass erst die Klagen vor dem Bundesverfassungsgericht bewirkten, dass es nun überhaupt die beiden völkerrechtlich verbindlichen Vorbehalte zum ESM gibt. Die Einschätzung der Bundesregierung, dass es sich hierbei um keine Vertragsänderung handele, ist falsch: Es handelt sich eindeutig um eine solche und sie erfordert die Zustimmung und Ratifizierung durch die Parlamente der vertragsschließenden Parteien, gegebenenfalls auch die Billigung durch Volksabstimmung. Die Menschen schütteln über die EU-Winkelzüge nur noch den Kopf - und die Wählerinnen und Wähler werden der Arroganz der Herrschenden und Ihrer Spekulantenpflege eine entsprechende Quittung erteilen. Steueroasen sind auszutrocknen, nicht die Kommunen, griechische Steuerhinterzieher müssen zur Verantwortung gezogen, nicht Rentnerinnen und Lehrer zur Kasse gebeten werden!

 

Rede Dr. Diether Dehm Sondersitzung des Deutschen Bundestages am 19.Juli 2012:

In seiner Rede zum Hilfspaket für spanische Banken stellte Diether Dehm klar, dass es sich um eine Bankschuldenkrise handelt. Statt die Spekulanten für die Rückzahlung gewährter Darlehen heranzuziehen, lasse die Regierung immer nur Bevölkerungen bluten. "In Spanien wird die Mehrwertsteuer um drei Prozent erhöht, die Arbeitslosenunterstützung um zehn Prozent gekürzt. Von einer Steuer für Superreiche ist wieder mal keine Rede", so Diether Dehm.

 

Herr Präsident! Meine Damen und Herren!

Meine Fraktion hat drei Anträge zur Besteuerung von Superreichen vorgelegt. Einer dieser Anträge hat die Besteuerung der Einkommensmillionäre zum Ziel, also jener, die jedes Jahr mehr als das 40-Fache einer Verkäuferin bekommen. Genau mit diesem Vorschlag hat François Hollande die Wahl gewonnen. Mit diesem Antrag der Linken könnten Sie, liebe SPD, auch Ihrem sozialdemokratischen Freund Hollande beistehen.


(Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)

 

Persönliche Erklärung zum Abstimmungsverhalten:

Ich habe heute gegen das zweite sogenannte "Griechenland-Rettungspaket" gestimmt, weil es noch immer nicht um die Rettung der Griechinnen und Griechen geht, sondern einzig um die Rettung der Besitzer griechischer Schuldverschreibungen. Denn auch diese 165 Mrd. € wandern in den Orkus der Finanzmafia, sollen Bankprofite und Spekulationsgewinne absichern, während der griechische Staat endgültig kaputt gespart werden wird.