05.07.2005

Wie die Fernsehzuschauer drauf reagieren, bleibt abzuwarten:
Der beliebteste "Tatort-Kommissar" und wahrscheinlich erfolgreichste deutsche Theaterintendant Peter Sodann "soll vom Bildschirm", das fordern CDU und SPD. Weil er die vom Grundgesetz nicht nur verbriefte, sondern ausdrücklich geforderte staatsbürgerliche Betätigung im Parlament anstrebt?  Oder sollen nur noch Prominente „auf den Bildschirm" und „ans Parlamentsmikrofon", die dort Kriegs-Kosten und Sozialabbau dem Fernsehvolke schmackhaft machen? Oder haben wir bereits zu viele Künstler im Parlament?
Und: sollten die gefälligst lieber für einen Autokonzern Lobby spielen, als für soziale Gerechtigkeit und Frieden? Oder haben sich die herrschenden Parteivertreter hier nur missverständlich ausgedrückt und gelten Meinungsfreiheit und Grundgesetz für alle, nur nicht für demokratische Sozialisten? Dann sollten sie getrost an Peter Sodann ihr Exempel statuieren. Denn der hat früher für seine Kabarett-Tätigkeit („staatsfeindliche Hetze") ein dreiviertel Jahr im Stasi-Knast gesessen. Und daher weiss er, wie Berufsverbot schmeckt.
Etwas bitter grüßt
Dr. Diether Dehm (PDS-Landesvorsitzender Niedersachsen)