Dem geplanten Wirtschaftsbeirat der Grünen, welcher mit rund 50 Managern, Unternehmern und Vertretern von Wirtschafts- und Branchenverbänden besetzt sein wird, werden dem Vernehmen nach auch Vorstandsmitglieder von BASF und dem Pharmakonzern Roche angehören. Dr. Diether Dehm, mittelstandspolitischer Sprecher der Linken im Bundestag, kommentiert:

 

"Da wächst zusammen, was zusammen gehört. Es ist eine Totalkapitulation, wenn die Grünen jetzt davon sprechen, dass es nur mit Unterstützung von Konzernen möglich sei, den wirtschaftlichen Realitäten gerecht zu werden. Wann hat so ein Konzern jemals gezeigt, zugunsten des gesamtgesellschaftlichen Nutzens - und damit auch der Ökologie - auf Profite zu verzichten?"

 

Das Handelsblatt berichtete Ende Juni bereits von entsprechenden Plänen zur Beiratsgründung und zitierte dabei aus Grünen-Kreisen, dass in diesem Gremium vorab parlamentarische Initiativen einem "Stresstest" unterzogen und zur Diskussion gestellt werden sollen. Dazu Dehm abschließend:

 

"Dem Lobbyisten-Staat im Staat wird jetzt die Tür noch weiter aufgemacht. Wenn die Grünen ihre Forderungen zukünftig davon abhängig machen wollen, was diese 50 Manager im kleinen Zirkel vorher abnicken, bleiben nicht nur die Umwelt und der soziale Zusammenhalt, sondern auch jene Klein- und Mittelständler auf der Strecke, die bislang Motor klimatauglicher Energiewandlung, etwa bei der Wind- und Solar-Energie und den regionalen Kreisläufen waren; und die die Energiewende über die EEG-Umlage stemmen, ohne sich, wie die großen energieintensiven Konzerne, aus der Finanzierung stehlen zu können. Zukünftig können die Konzerne neben CDU/CSU, SPD und FDP auch auf die Grünen zählen, wenn es darum geht, Lasten der Allgemeinheit überzuhelfen und die eigenen Profite zu maximieren. Ach ja, und deswegen fließen ja auch so viele Konzernspenden an die Grünen. Da bleiben wir Linken doch lieber spendenfrei."