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Kategorie: Pressemitteilungen

Als ich im Plenum des Bundestages die Verstaatlichung der Deutschen Bank gefordert habe – gab es nur Gegrummel.
Als ich mich zu kubanischen Regierung bekannt habe – nur Gegrummel.
Als ich mich für Gaddafis Sozialstaat und gegen die Bombardierung ausgesprochen hatte – Gegrummel.
Sogar als ich das Grundgesetz, Artikel 15, zitiert habe – aus den konservativen Reihen auch wieder nur Gegrummel.

 

Als ich hingegen zweimal im Plenum erwähnt habe, dass „Nationalheld“ Franz Beckenbauer über Jahre einen Spitzensteuersatz im Steuerminiparadies Kitzbühel von unter 20 Prozent ausgehandelt hatte, mit entsprechenden Peinlichkeiten seiner Tage- und Nachtgestaltung und Auswirkungen auf die Präsidiumssitzungen von Bayern München, gab es ein regelrechtes Geschrei, ganz im Gegensatz zu seiner Erkenntnis, dass er in Katar keine Galeerenketten meinte klappern gehört zu haben. Irgendetwas ganz besonderes musste dieser Heilige haben, was weder die Feindschaft zur Deutschen Bank, noch die Liebe zu Schurkenstaaten überstrahlen konnte.

 

Als ich das bei Anne Will und Sandra Maischberger erwähnt habe, wurde mir anschließend von bedeutenden Fußball-Funktionären gesagt, sowas könne in deutschen Medien nicht durchdringen. Und als mir Springer-Journalisten mitteilten, dort bestimmte Erkenntnisse über Beckenbauer weder in BILD-Zeitung noch in der Welt veröffentlichen zu dürfen, war das Bild komplett.

 

Heute ist nicht entscheidend, festzustellen, dass Beckenbauer nach seiner segensreichen Zeit als aktiver Fußballer nur noch zum gewöhnlichen Banditen abgesunken war. Heute ist vor allem festzustellen, wie lange die Springer-Presse ihm brüderliche Hilfe geleistet und unverbrüchliche Solidarität gehalten hat. Und es ist festzuhalten: Jetzt lassen sie ihn fallen, damit ihre Auflage nicht weiter fällt!