Ein Vortrag vor niedersächsischen solid-Mitgliedern
Vor zwei Jahren, als in einer Diskussion über die mögliche Absurdität von Verschwörungstheorien zum Zusammenspiel von Geheimdiensten und Strömungen innerhalb linker Parteien, die zur Erklärung der jahrzehntelang funktionierenden antikommunistischen Imprägnierung des deutschen Mainstreams herangezogen werden könnten, gestritten wurde, widersprach mir ein befreundeter Genosse aus der Spitze unserer Partei mit dem entwaffnenden Argument, wir seien „in der Linken einfach alles Linke“. Seither wollte ich mir dazu etwas gründlichere Gedanken machen.
Zwischen 1945 und 1949, als der Kapitalismus durch Hitler, seine Finanziers in der Harzburger Front und die Kriegsgewinnler um Krupp, Thyssen und die Deutsche Bank völlig diskreditiert war, bekamen die „TUIs“ viel zu tun. Brecht hatte unter diesem Namen – als witzige Verballhornung und Spiel mit dem Wort „Intellektuelle“ – diese abgesunkene Abart pachtbarer Intellektueller in seinem Turandot-Roman wunderbar sarkastisch karikiert: Sie mussten unter Androhung der Todesstrafe und der Lockung, die Königstochter zu freien, den Seidenraub am Volk durch die kaiserliche Macht mit wohlfeilen Worten zerreden. Wenn das Volk ihren Lügen nicht glaubte, wurden sie einen Kopf kürzer.