Auf die ahistorische Worthülse "Querfront", die ja nur die Grenze zum wirklichen Faschismus via Allerwelts-Willkür verwischt und auf Lederers neuerlichen Verharmlosungsanlauf des echten Rassismus mit seiner Wortneuschöpfung "Querfrontmilieu"*(siehe Fußnote), gehe ich demnächst ausführlicher ein.

Zunächst nur soviel: DER Parteivorstand muss noch geboren sein (und dann auch gegen Krieg und Finanzkapital kulturell wirkungsvoller, als der jetzige), der mich als Sänger stillstellen bzw. mir die Orte der Kunstausübung verbieten könnte.

 

diether-dehm-montagsdemoImmerhin muss ich ja auch nach meinem Ableben noch für Liederzeilen einstehn, wenn schon nichts und sich niemand mehr an Partei- und Kunst-Still-Stellungsbefehle eines Lederer erinnert.

 

Die vielen hundert Resonanzen aus VVN, Partei und Kunst auf den Auftritt haben mich sehr ermutigt. Sollte die Parteiführung also noch einen verbotsähnlichen Beschluss fassen, werde ich auf jeden Fall erneut bei der Mahnwache auftreten.

 

(Fußnote)* fast jedes Konzert, jede Zeitungsleserschaft, jede Wählerschaft (auch die linke), ja, fast jedes Menschenhirn ist - je nach Dosis - ein "Querfrontmilieu". Ich trete jedenfalls generell nur bei Faschisten niemals auf - ansonsten billige ich mir in künstlerischer Freiheit und offenem Meinungsstreit durchaus Überzeugungskraft zu.

 

von Konstantin Wecker erreichten mich folgende Zeilen:

 

Lieber Diether,

Was ist daran falsch, antifaschistische Lieder zu singen? Oder wollen die Antifaschisten nichts mehr bewirken, sondern nur noch unter sich eine Art  Eliteclub darstellen? Antifaschismus heisst: auch diejenigen überzeugen zu wollen, die vielleicht noch gefährdet sind, vom braunen Milieu vereinnahmt zu werden. Als Künstler muss man selbst entscheiden was politisch falsch oder richtig ist. Das darf einem kein Parteivorstand abnehmen oder gar vorschreiben.

Konstantin Wecker

 

 Hier ein "Politiker-Ranking"

 


Klaus Lederer - 10. Juni - Der Landesvorstand der Partei DIE LINKE in Berlin hält den Auftritt des Bundestagsabgeordneten Diether Dehm auf der gestrigen "Montagsdemonstration" des Querfrontmilieus für politisch falsch. Wir nehmen die Ignoranz eines insoweit völlig klaren Parteivorstandsbeschlusses zur Kenntnis und bedauern sie. Die in der heutigen Sitzung anwesenden Mitglieder des Parteivorstandes werden gebeten, unser absolutes Unverständnis für dieses Handeln im Parteivorstand zur Sprache zu bringen.