Drucken
Kategorie: Wahlen

Lange vor meiner Zeit als MdB hatten Medienvertreter und Politiker fest vereinbart, dass direkte und indirekte Zitate vorher zur Autorisierung vorgelegt werden. Das hat mit Mauschelei nix zu tun, sondern mit schlechten Erfahrungen beiderseits und Seriosität - auch beim feindseligen Umgang. Und das weiß auch Anna Lehmann. Denn sie hatte mir einen Teil der Zitate auch vorher zugesandt. Aber folgende mir in den Mund gelegten Zitate fehlten dabei: "'Der Blick' murmelt er, 'da gefriert‘s mir.'" Gemeint war wohl Katja Kippings Blick auf einem Wahlplakat.

 

Derart nicht-autorisiert ist auch das Zitat aus dem Speisewagen "'Lassen Sie mal', sagt Dehm. 'Ich übernehme das.' Und als das abgelehnt wird: 'Das war wohl der Versuch, eine Journalistin zu bestechen.' Wir lachen." Da Frau Lehmanns entpolitisierender Artikel gegen mich darauf basiert, dass Dehm "gerne Gefälligkeiten verteile", wäre auch von Belang gewesen, dass es sich bei der Koketterie um die Rechnungsbegleichung von gerademal zwei Getränken handelte.

 

Außerdem hätte Frau Lehmann mich durchaus zumindest nach dem mir von Jutta Ditfurth in den Mund gelegten Falschzitat befragen können: "'Jutta, weißt du, was ich jetzt mache? Ich fahre jetzt in die Niederlande und hole mir einen Exklusivvertrag mit den Bots.' Typisch Dehm ...".

 

Auch hätte Frau Lehmann mir vorher mitteilen müssen, dass sie (falsch-)behaupten möchte, ich hätte ihr gegenüber neun Prominentennamen "während der eineinhalbstündigen Zugfahrt fallen" lassen.

 

Der Versuch, Die Linke Niedersachsen als eine Partei, "fest im Griff" (m)einer Person, also undemokratisch, darzustellen und dies 96 Stunden vor Öffnung der dortigen Wahllokale, ist so grün wie durchsichtig. Wortkraft und Präzision offenbart Frau Lehmann in ihrer Metapher: "In Niedersachsen hatte er (Dehm) sich wie weiches Wasser in den Stein gegraben". Hmm.