Nachdem der Ex-Pharmalobbyist und aktuelle Gesundheitsminister Jens Spahn gestern im Bundestag noch einmal dazu aufrief, sich unbedingt mit BIONTECH impfen zu lassen. Und bitte auf keinen Fall das zu glauben, was "in sozialen Medien" dazu so geschrieben würde, hatte ich das dringende Bedürfnis nach einer Zwischenfrage.

Denn Fakt ist: Die Zulassung von Covid19-Impfstoffen, die nicht aus den (übrigens zum Großteil mit Steuergeldern von EU-Bürgern finanzierten) Laboren westlicher Konzerne stammen, werden seit fast einem Jahr verschleppt: aus (wie Markus Söder das völlig zutreffend äußerte!) "ideologischen Gründen".

Wenig überraschend verneinte Jens Spahn politische Gründe für das Verschleppen einer EU-Zulassung von SPUTNIK V. Einen Seitenhieb auf Russland konnte sich Spahn dabei nicht verkneifen. Bei "uns" laufe das anders als in Russland. Bei uns seien "Impfstoffzulassungen keine politischen Zulassungen". Soso.

Ausgerechnet Pharma-Knecht Spahn wirft mir weiter "Privilegien" vor, mein "vieles" Geld für die zwei SPUTNIK V-Impfungen in Moskau und San Marino ausgegeben zu haben. Derselbe rhetorische Trick-Betrüger, der anderen Bundestagsabgeordneten kostenlos Moderna verimpfen ließ, der einem "freien Markt" Biontech aufzwingt und Leuten wie mir, Tausende von Kilometer zu reisen, um den besten Impfstoff frei zu wählen. Solche Lügner wie Spahn degradieren den Bundestag zu einer demagogischen Bruchbude!

SPUTNIK V wird bereits seit Monaten sehr erfolgreich von den europäischen Staaten Ungarn und San Marino verimpft. Letztgenannter Zwergstaat (in dem auch ich mir meine SPUTNIK V-Zweitimpfung abholte), nutzt gar ausschließlich und sehr erfolgreich den russischen Impfstoff.

Als sich Jens Spahn 2018 noch fürs Amt des Verteidigungsministers bewarb, durften wir von ihm solche Kampfaussagen hören:

"Es darf keine Sekunde ein Zweifel bestehen, dass wir uns in der NATO verteidigen. Die Grundaggression geht von Russland aus!"

Ich darf also ernsthaft bezweifeln, dass dieser Mann jemals mit ausgestreckter Hand auf unseren größten europäischen Nachbarn zugehen würde. Auch nicht im Kontext der bilateralen Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Covid19 und allen anderen potenziell kommenden Pandemien.

Bei den Aktionären der westlichen Pharma knallten derweil die Schampus-Korken bereits im Mai: Da unterzeichnete die EU einen Vertrag über die Lieferung von Impfdosen von BIONTECH & PFIZER im Wert von 35 Milliarden Euro. Als einziges EU-Land beteiligte sich Ungarn nicht am MEGA-Deal: und verimpft seit langem sehr erfolgreich russische und chinesische Impfstoffe. Mike Schuster, der stellvertretende PR-Chef von BIONTECH, arbeitete übrigens 4 Jahre lang, von 2014-2018, für Jens Spahn in dessen Bundestagsbüro.

Das Gesamtbudget der für die Zulassung von Impfstoffen zuständigen Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) (die nach wie vor einen EU-Zulassung von SPUTNIK V verschleppt) liegt in diesem Jahr bei 385 Millionen Euro. Davon stammen 55 Millionen aus EU-Steuergeldern. 330 Millionen stammen von westlichen Pharmaunternehmen. Da beißt man nicht in die Hand, die einen füttert. Cui Bono.