Akropolis, Bild: (c) WikipediaZur Forderung der Koalition, Griechenland solle Gebäude und Inseln verkaufen, erklärt Dr. Diether Dehm, europapolitischer und mittelstandspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Bundestag und Landesvorsitzender der LINKEN in Niedersachsen:


Aus der Regierungskoalition wird gefordert*, dass Griechenland "wie jeder Bankrotteur, der alles zu Geld machen muss", Gebäude und Inseln verkaufen soll. Dies ist inkonsequent. Griechenland hat weit mehr an den Weltmarkt zu bringen: die Akropolis etwa und andere antike Kulturstücke, Rentenansprüche, Herz-Lungen-Maschinen, Dialyse-Gerätschaften, Kindernahrung, Grundschulen u. ä.
Statt umständlicher Verkaufswege, sollten da nicht griechische Reichtümer direkt und zeitsparend an Goldman-Sachs und die Deutsche Bank übertragenwerden? Haben die nicht aufs Eindrücklichste bewiesen, dass sie alles "zu Geld machen können" (von Weltkriegen, Hitler, Auschwitz, Klimakatastrophe bis Massenentlassungen)? Sie haben aus der Wirtschaftskrise Steuermilliarden geschöpft, Griechenland werthaltige Marktanteile entzogen, es ausgeplündert und ihm hernach überteuerte Kredite aufgezwungen. Die EU kann also getrost das Geldmachen den Großbanken überlassen und sich dann darauf beschränken, den griechischen Schwerkranken, Kindern, Rentnern, Kunstfreunden zu verdeutlichen, dass sie doch das große Ganze, die Wettbewerbsfähigkeit, der EU nicht vor der Nase wegfuttern dürfen, sondern das frohe Lied auf die Lippen zaubern: "Der Euro soll leben, auch wenn wir sterben müssen!"
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* vom Vorsitzenden der CDU-Mittelstandsvereinigung MIT, Josef Schlarmann, dem Vorsitzenden der Jungen Gruppe der Unionsfraktion, Marco Wanderwitz, und dem FDP-Finanzexperten Frank Schäffler