Eine gedruckte und formulierte Einladung des DGB an Diether Dehm als Künstler, mit fester Zeit- und Programmabsprache, wurde heute - 48 Stunden vor der Veranstaltung - vom DGB abgesagt.
Grund sind parteipolitische Erwägungen, wie Diether Dehm ausdrücklich mitgeteilt wurde. Der DGB, der als Einheitsgewerkschaft geschaffen wurde, um die Spaltung der Arbeiterschaft zu überwinden, wird wieder für parteipolitische Einseitigkeit durch die SPD instrumentalisiert. Dass dieser Auftritt fest verabredet war und 48 Stunden vorher abgesagt wird und zwar ausdrücklich nicht gegenüber einem Redner Diether Dehm, sondern gegen einen Sänger mit seinem Pianisten Michael Letz (ohne Redebeitrag!), ist eine besondere Petitesse, weil es auch die Fragen der künstlerischen Freiheit betrifft.
Der DGB will in Helmstedt ausdrücklich auch gegen einen Naziaufmarsch demonstrieren. Dass er hier wieder die Spaltung der Linken vollzieht und das gegenüber jemandem, der auch aus familiären Gründen seit seinem 14. Lebensjahr Mitglied der antifaschistischen VVN ist, beleuchtet die Sache dann zusätzlich noch mit einem anderen Licht.
Diether Dehm fordert gleichwohl alle Mitglieder der Partei DIE LINKE auf, an allen DGB-Kundgebungen teilzunehmen und deutlich zu machen, dass der DGB, wie der Kampf gegen Hungerlöhne und den Afghanistankrieg sich niemals dem Alleinbesitzanspruch der SPD beugen werden.
Im Wortlaut: die Email von Michael Kleber an Diether Dehm
Sehr geehrter Herr Dehm,
ich bitte nochmals um Entschuldigung, dass ihnen die Terminabsage in Helmstedt so kurzfristig mitgeteilt wurde. Der DGB-Kreisvorstand Helmstedt entschied sich aus musikalischen und finanziellen Gründen gegen einen Auftritt von ihnen. Auf der Maifeier treten der Spielmannszug "Glück-Auf" sowie die "New Crazy Beats" auf. Die Entscheidung des DGB-Kreisvorstandes erfolgte bereits Mitte April. Auf Grund eines Fehlers in unserer innerbetrieblichen Kommunikation, für die ich als DGB-Regionsvorsitzender die Verantwortung trage, erhielten sie die entsprechende Information zu spät.
Ich biete ihnen an, am 1. Mai in der Zeit von 10.00 Uhr bis 10.30 Uhr auf der Maikundgebung in Wolfenbüttel aufzutreten. Der DGB-Kreisvorstandsvorsitzende, Michael Sandte, würde sich besonders über die Darbietung des Liedes "Brüder zur Sonne, zur Freiheit" freuen. Dieses Lied leitet in Wolfenbüttel traditionell die Maireden ein.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Kleber
Vorsitzender
DGB-Region SüdOstNiedersachsen
Briefantwort von Diether Dehm an Michael Kleber
http://www.diether-dehm.de/index.php?option=com_remository&Itemid=97&func=fileinfo&id=59