Wenn es um Börsenwerbung mit DAX-Zahlen geht oder um Schwarze-Null-Propaganda gegen Staatsverschuldung, werden wir sekündlich mit "Zahlen und Fakten" überhäuft.
Aber bei "Zahlen und Fakten" über Altersarmut unter den 17,5 Millionen Rentnern sollte ich geduldig sein. Und mit mir der DGB Niedersachsen.

 

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass in Hannover bei der Lindener Tafel der Anteil der über 60 jährigen mit ca. 50 Prozent immer schon hoch war. Laut neuerer Auskunft der Betreiber stieg der in den letzten zwei Jahren nochmals auf über 60 Prozent. Zudem belegen ältere Zahlen, welche ich bei der Bundesregierung erfragt habe, dass jeder achte Rentner in Hannover bereits heute Empfänger von Grundsicherung ist, während das Armutsrisiko von Rentnern in Niedersachsen bei 15,3 Prozent liegt. Rechnet man die Pensionäre heraus, sind es sogar über 20 Prozent.



Dabei verschleiert die Bundesregierung das Problem durch einen statistischen Trick nochmal zusätzlich. Denn verschwurbelt teilt sie in einer Fußnote ihrer Antwort mit, dass "Sondereffekte im Kontext der Bevölkerungsentwicklung ab dem Berichtsjahr 2016" (durch Migration) nur eine begrenzte Vergleichbarkeit gestatten. Auf die bereinigten Zahlen warte ich seit Tagen.