Dr. Diether Dehm, MdB, DIE LINKE. begrüßt den nun vorgeschlagenen Wegfall der Praxisgebühr: „Dieser Schritt war längst überfällig: Unsere Fraktion hat schon im Frühjahr im Bundestag eine Sofortabstimmung zur Abschaffung der Praxisgebühr gefordert, aber dazu gab es keine Bereitschaft“, sagte der Politiker.

„Mit dem Wegfall der Praxisgebühr kann nun gewährleistet werden, dass die Versicherten jederzeit einen Arzt aufsuchen können und nicht mit wichtigen Untersuchungen und Behandlungen aufs nächste Quartal warten, um zehn Euro zu sparen.

 

Schade ist allerdings, dass längst nicht alle Versicherten von der Abschaffung profitieren“, so Dehm weiter. „Richtig ist, dass Menschen, die relativ gesund sind und selten zum Arzt gehen und auch keine zuzahlungspflichtigen Medikamente verschrieben bekommen, künftig 40 Euro im Jahr sparen. Anders dagegen Versicherte, die so krank sind, dass sie regelmäßig zum Arzt gehen müssen und auch viele Medikamente verschrieben bekommen. Alle gesetzlich Krankenversicherten müssen ja in einem Jahr für Arzneimittel so lange zuzahlen, bis zwei Prozent ihres Bruttoeinkommens erreicht sind. In diese Rechnung ging bisher auch die Praxisgebühr ein. Die Zwei-Prozent-Grenze bleibt aber, so dass, wer wirklich auf Medikamente, Arztbesuche, Notarzt, angewiesen ist, nichts vom Wegfall der Praxisgebühr hat,“ erklärt Dehm.

Deshalb kann nur Ziel sein, alle Versicherten von sämtlichen Zusatzbeiträgen oder Zuzahlungen gänzlich zu befreien.

Die Versicherungspflicht zur gesetzlichen Krankenversicherung muss ausgeweitet werden. Zum Beispiel würde die Abschaffung der Beitragsbemessungsgrenze bewirken, dass das gesamte Einkommen in die Beitragsberechnung fließt und damit auch Besserverdienende ihren solidarischen Beitrag leisten“, so der Politiker abschließend.