Bereits am 13. Januar 2015, vor den Wahlen in Griechenland am 25. Januar, wendete sich der neue griechische Präsident Alexis Tsipras mittels der Zeitung Handelsblatt an die deutsche Öffentlichkeit, um die Ziele und Ideen seiner inzwischen gewählten Regierung zu erläutern. Nachdem erwartungsgemäß die Troika-Politiker Europas zur Treibjagd auf die demokratisch gewählte Vertretung des griechischen Volkes aufgerufen haben, liegt es nahe, diesen offenen Brief weiter zu verbreiten.

Liebe Leser des Handelsblatts,

die Mehrheit von Ihnen wird sich bereits jetzt eine Meinung darüber gebildet haben, was sie in diesem Artikel lesen wird. Das ist mir bewusst. Ich wage es dennoch, sie darum zu bitten, sich den folgenden Zeilen möglichst vorurteilsfrei zu widmen. Denn Vorurteile sind, vor allem in Zeiten der Wirtschaftskrise, keine guten Berater, sie schüren Intoleranz, Nationalismus, Rückwärtsgewandheit, ja sogar Gewalt.

„Die Bedrohung ist real, und es bleibt nur noch wenig Zeit. Im Bulletin der Atomwissenschaftler wurden die Zeiger der Atomkriegsuhr nicht leichtfertig oder grundlos vorgerückt. Die Uhr zeigt jetzt drei Minuten vor 12, weil die international führenden Politiker ihre wichtigste Pflicht – die Sicherung und Bewahrung der Überlebensfähigkeit der menschlichen Zivilisation – nicht erfüllen"

Felicity Arbuthnot schreibt in Gobal Research vom 24. Januar 2015:

 

Interview mit Diether Dehm in junge Welt vom 31. Januar 2015:

Griechenland hat eine linke Regierung - der Syriza-Koalitionspartner Anel gilt allerdings als »rechtspopulistisch«. Hat Ihre »Europäische Linke« damit kein Problem?

Ein lösbares, solange Syriza den humanistischen Ton angibt. Die haben jetzt schon mehr geschafft als SPD und Grüne hierzulande: volle Staatsbürgerschaft für alle Migranten, die im Land geboren sind! Entwaffnung der Polizei bei Demos und Sportevents. Humanisierung des Strafvollzugs. Verschärfter Kampf gegen Faschisten. Daran ist doch nichts rechts!

Unter "Was andere mitteilten" berichtet die junge Welt:

Am 27. Januar vor 70 Jahren befreite die Rote Armee Auschwitz. Aus diesem Anlass findet am Dienstag kommender Woche im ehemaligen deutschen Vernichtungslager eine Gedenkfeier statt, zu der Staatsoberhäupter, Regierungschefs und Minister zahlreicher Länder erwartet werden, darunter Bundespräsident Joachim Gauck. Der russische Präsident Wladimir Putin wurde nicht eingeladen.

DIE LINKE steht momentan aufgrund eines kritischen Satzes im EU-Wahlprogramm am „Anti-Europa“-Pranger. Wie stehen Sie zur Formulierung, die EU sei „militaristisch“?

Diether Dehm: Dazu sage ich nur und noch immer: Europa ist die große Friedensidee – aber diese EU ist imperialistisch konstruiert.

 

Das ganze Interview hier

Diether Dehm sprach am 7. Februar 2014 im Bürgerheim in Tübingen vor etwa 30 Interessierten.
Das Tagblatt aus Tübingen berichtete.