Am 29.September 2018 gab es im Rebstockpark in Frankfurt am Main eine Kundgebung gegen Rassismus. Mit dabei auch Grup Yorum, die in der Türkei ein Millionenpublikum haben. Doch die Stadt Frankfurt wollte den Auftritt der Musiker mit allen Mitteln verhindern. Erst eine gerichtliche Entscheidung machte unter Auflagen den Auftritt möglich.

Grup Yorum ist eine linke, antifaschistische Musikgruppe, die von fortschrittlichen Studenten im Jahre 1985 aus Protest gegen den Militärputsch und die Militärjunta gegründet wurde. Inspiriert wurden sie von internationalen Künstlern wie Viktor Jara, Inti Illimani und Ruhi Su. Die Lieder Grup Yorums, die auf türkischer, kurdischer und arabischer Sprache gesungen werden, thematisieren immer die Unterdrückung des Menschen. Grup Yorum ruft in den Liedern zur Brüderlichkeit unter den Völkern, zu Einheit und Gerechtigkeit auf. Ihre Lieder werden bei Streiks gesungen und gespielt. Millionen von Menschen kamen in der Türkei zu den Konzerten, wie zuletzt 2015 in Istanbul, als 1,5 Millionen Menschen das Konzert der Gruppe besuchten. Grup Yorum war in seiner 33 jährigen Bestehensgeschichte immer Repressionen ausgesetzt. Alben wurden verboten, Auftritte verhindert, Bandmitglieder inhaftiert.

Doch nicht nur in der Türkei sieht sich Grup Yorum massiver Repression ausgesetzt. Das deutsche Bundesinnenministerium folgt den "Erkenntnissen" der türkischen Regierung und Dienste und die deutschen Behörden und Dienste setzen die Repression fort. So wird versucht, die Band daran zu hindern, auf Konzerten aufzutreten. Den Mitgliedern wurden Einreiseverbote erteilt, der Verfassungsschutz reist durchs ganze Land und bedroht Hallenbetreiber mit gerichtlichen Klagen, sollte Grup Yorum auftreten.

Ich übe Solidarität mit den Musikern und bin auch bei der Kundgebung am 29. September in Frankfurt mit den Künstlern, die auch schon bei dem Jahresauftakt der Europäischen Linken Kostproben ihrer Lieder gaben, aufgetreten.