Franz Josef Degenhardt war ganz früher in der SPD. Republikanischer Anwalt. Die süffisant-subtile Zensur, gepanzert mit brutalem Antikommunismus, trieb ihn immer weiter nach links. Er stellte Fragen, selbst dort, wo Fragenstellen verboten schien. Und sang auch gegen die Instrumentierer des Prager Frühlings: „Die sagen ‚das goldene Prag‘./Und wenn die Gold sagen,/meinen die Gold“.

Die stillen Heldinnen und Helden des entschiedenen Teils der Arbeiterbewegung waren sein neues Deutschland. Der Kommunist Rudi Schulte, die Mutter Mathilde, die Natascha Speckenbach.

Schräge Vögel, wie sie seine Schwägerin Gertrude Degenhardt für viele seiner Plattencover zeichnete, waren die Zwischenwelt zwischen den niederträchtigen Exekutoren des Posthitlerismus und den roten Lichtgestalten, deren Schwächen er keineswegs ausblendete, um dem Realismus die größte methodische Dimension zu erhalten: die Dialektik.


Franz Josef Degenhardt

Einer der größten Erzähler von der Räudigkeit in diesem Deutschebankstaat.

Von der Menschenliebe der Kapitalfeinde.

Adieu, Karratsch (das nannte er seinen „nom de guerre“)

Diether Dehm (früher Lerryn)

 

Siehe auch:

http://www.kulturmaschinen.com/

und:

{denvideo http://www.youtube.com/watch?v=xmomKR0P3gg}