Viele kommen mit der Rente nicht über die Runden. Derzeit leben 2,7 Millionen Menschen nach ihrem 65. Geburtstag in Armut oder sind von Armut bedroht.

 

Renten mit Niveau

Betroffen ist vor allem, wer in einem schlecht bezahlten Job gearbeitet oder Auszeiten genommen hat, zum Beispiel um sich um Kinder oder Verwandte zu kümmern. DIE LINKE will Phasen niedriger Löhne bei der Rentenberechnung höher bewerten. Dadurch erhalten Vollzeiterwerbstätige mit zwölf Euro Stundenlohn und mehr in der Regel eine Rente von mehr als 1.050 Euro. Eine Einzelhandelskauffrau mit einem Verdienst von 1.940 Euro brutto hätte zum Beispiel monatlich gut 270 Euro mehr Rente. Von dieser Rente würden vor allem Frauen und Ostdeutsche profitieren. Für jedes Kind, egal ob in Ost- oder Westdeutschland, egal ob vor oder nach 1992 geboren, will DIE LINKE außerdem drei Jahre Erziehungszeitbei der Rente berücksichtigen. Allein die Wiederanhebung des Rentenniveaus auf 53 Prozent würde die Altersarmut außerdem deutlich reduzieren.

 

Solidarische Mindestrente: Falls das Alterseinkommen trotz der Verbesserungen im Rentensystem nicht ausreicht, soll trotzdem kein Mensch im Alter von weniger als 1050 Euro leben müssen. Die Solidarische Mindestrente erhöht das Einkommen im Alter auf 1050 Euro netto. Sie ist einkommens- und vermögensgeprüft und wird aus Steuern finanziert.

 

Für viele Menschen reicht die Rente nicht zum Leben. 2015 lebten 16,5 Prozent aller Menschen ab 65 in Deutschland unterhalb der EU-weit anerkannten Armutsschwelle von 60 Prozent des mittleren Einkommens. Für Deutschland waren das 2015 1 033 Euro pro Monat. 2030 werden bis zu 33 Prozent aller Menschen ab 65 Jahren in Armut leben, wenn nicht sofort umgesteuert wird.

 

Die Versorgungslücke zwischen dem tatsächlichen Bedarf im Ruhestand und der Rente ist politisch gewollt. Die Beschäftigten sollen allein durch Riester und andere private Altersvorsorge die Lücke schließen. Dabei haben die privaten Riester-Verträge bis zu zehnmal so hohe Verwaltungs- und Abschlusskosten wie die gesetzliche Rentenversicherung, die angenommenen Renditen sind unrealistisch hoch.

 

DIE LINKE will das Rentenniveau wieder auf 53 Prozent anheben, die Höhe vor den rot-grünen Rentenreformen. Damit sichert die gesetzliche Rente wieder den Lebensstandard im Alter ab. Gleichzeitig wird die öffentliche Förderung von Riester eingestellt, das frei werdende Geld fließt in die gesetzliche Rentenversicherung. Die dort angesparte Vorsorge soll jede und jeder auf sein Konto bei der gesetzlichen Rentenversicherung überführen können. Zugleich will DIE LINKE die Rentenversicherung in eine echte Erwerbstätigenversicherung umbauen: Alle Erwerbstätigen zahlen ein, auch Selbstständige, Politiker und Beamte. Die LINKEN Vorschläge sind locker finanzierbar. Österreich zeigt: in einem umlagefinanzierten System, an dem sich alle Erwerbstätigen angemessen beteiligen, sind sogar sehr viel höhere Renten möglich als hier – zukunftsfest, sicher und ohne privatwirtschaftliche Rentenabenteuer.