Seit meinem Eintritt in die PDS im Jahr 1998 habe ich Lothar kennen und schätzen gelernt. Vor allem auf den Gebieten der Kultur- und Medienpolitik war er für mich erfahrener und kenntnisreicher Ansprech- und Diskussionspartner.

 

Wie viele andere hat auch mich seine Art beeindruckt, wissenschaftlich zu argumentieren, den eigenen Standpunkt beharrlich und mit großer Geduld zu vertreten und dabei immer solidarisch zu bleiben. Ich habe das bewundert, ja ihn gelegentlich auch darum beneidet.

In vielen Fragen waren wir uns einig. Es gab aber auch Meinungsunterschiede. Wie sollte es anders sein? Für Lothar galt – auch bei vorhandener Differenz – stets, die Freundschaft zu wahren. Oder wie er selbst es formulierte: Selbst im Streit die Seele schmunzeln lassen.
Mit der Trauer um Lothars Tod verbindet sich die Verpflichtung, ein wenig von dieser Gelassenheit und Herzlichkeit für die eigene Praxis zu nutzen.