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Kategorie: Kunst/Kultur

abs das stueck 400JETZT ONLINE SEHEN: "ABS" –

ein politisches Theaterstück von Diether Dehm

(Regie: Reinhard Hinzpeter, Musik Jossi Mar Chaim)

mit: freies Frankfurter Schauspielensemble, Peter Sodann, Hannes Jaenicke

Hier geht's direkt zum Video (gratis!) https://weltnetz.tv/video/2452-abs-das-stueck

Hermann Josef Abs war nie Mitglied der sich „Nationalsozialistische Arbeiter“ nennenden Faschistenpartei. Aber für die Nazis kalkulierte er kalt und nüchtern (als Chef der Deutschen Bank!) deren größte Verbrechen: wie den Auschwitzbau und den Überfall auf die Sowjetunion. Nun will darum eine Protestinitiative seinen Namen aus dem Register der Frankfurter Ehrenbürger tilgen. Was wiederum die Medienarbeit des Bankhauses auf den Plan ruft...

Ein Lehrstück westdeutscher Nachkriegsgeschichte!

Im neuen Stück "ABS" von Diether Dehm rüstet eine Sendeanstalt nun zu einer umfangreichen TV-Dokumentation. Es geht darum, DIE tragende Persönlichkeit nachkriegsdeutscher Finanz-Geschichte in ein möglichst objektives, ein wahrhaft ausgewogenes Licht zu rücken: Eben jenen Chef der Deutschen Bank, den engsten Berater der Adenauerschen Bundesregierung. Den Mann, der im dritten Reich riesige jüdische Vermögen enteignete, und den die junge Bundesregierung 1953 nach London schickte. Dorthin, wo alles auf dem Spiel stand, hätte Deutschland die wahre und gesamte Wiedergutmachung und Schuldenbegleichung tragen müssen – auch für Polen und Griechenland. Um das zu verhindern, musste DER Dealer ran: Dr. Dr. Hermann Josef Abs.

Freilich, der Sender, seine Showstars, die angeheuerten Umfrage-Institute, der juristische wie der finanzielle Expertenverstand waren vor keine leichte Aufgabe gestellt. Immer wieder waren da "Fake News" aus unbekannten Archiven hochgeploppt. Sogar mit der Verschwörungstheorie, der verdiente Chefbänker habe mit dem Bau von Auschwitz, dem Überfall auf die Sowjetunion und dem Giftgas ZyklonB zu tun gehabt. Nachträglich könnte da die gesamte Geschichtsschreibung der alten Bundesrepublik in ein „problematisches“ Licht gerückt werden...

Wie es aber dem Sender gegen alle Widerstände gelingt, am Ende die Geschichte dieses bedeutenden Ehrenbürgers der Stadt Frankfurt wieder rein zu waschen, und wie viel journalistische Finesse, Infotainment, Umfragen, Promi-Charme, Songs und Choräle dabei zum Einsatz gelangen, zeigt dieses Stück.

Aufgezeichnet im Fritz-Bauer-Saal Frankfurt / Main, (wo 1964 die Auschwitzprozesse stattfanden).

Veranstalter: Freidenkerverband; Danke an die Rosa-Luxemburg-Stiftung Tel Aviv, sowie die Linke Bundestagsfraktion für deren Unterstützung!