In einem Interview mit Sputnik weist Diether Dehm auf die Widersprüchlichkeit der Sanktionspolitik gegen Moskau hin: "Mein Eindruck ist, dass die deutsche Politik hier von einem großen Widerspruch getragen ist. Ein Großteil der Konzerne und mittelständischen Betriebe wollen aus wohl erwogenen ökonomischen Interessen eine Verbesserung (der Beziehungen zu Russland) und wollen die Sanktionen nicht mehr."
Für eine russische Desinformationskampagne konnten die deutschen Geheimdienste auch nach einjähriger Suche keine Belege vorlegen, wie erst jüngst Medien wieder mitteilten. Für den Bundestagsabgeordneten Diether Dehm (Linke) ist das ganze Thema überhaupt "eine aufgebauschte und nicht haltbare Vermutung".
"Zunächst einmal traue ich deutschen Geheimdiensten weder so, noch so über den Weg. Ich würde jetzt meine Auffassung nicht ausdrücklich auf die Ergebnisse der deutschen Geheimdienste stützen. Ich war ja von Anfang an der Meinung (…), dass das nicht russischen Ursprungs ist ..." Das ganze Thema ist "eine aufgebauschte, durch meine persönliche Erkenntnis als Abgeordneter nicht haltbare Vermutung".
Da es Kräfte in Deutschland gibt, die glauben, man könnte mit Sanktionen Unruhe in die russische Politik treiben, sei es wichtig, dass "die Friedenskräfte wissen, welcher altdeutsche Anti-Russismus, welcher altdeutsche Russenhass gegen Russland im Ersten Weltkrieg gerichtet war, und zwar mit dem Satz 'Jeder Schuss — ein Russ', der in der deutschen Folklore mindestens mitschwingt", so der Linkspolitiker. Dehm: "Wir wollen mit Russland keinen neuen Krieg und die Nato muss daran gehindert werden, ihre aggressiven Interessen dort durchzusetzen".
Derweil ist von der Leyen nach Litauen gereist, um die NATO-Kampfbataillone an der Grenze zu Russland zu besuchen, die dort in revanchistischer Manier unter deutscher Führung stationiert worden sind.
Das gesamte Radiointerview kann unter folgendem Linke angehört werden: https://soundcloud.com/sputnik-de/wir-wollen-keinen-neuen-krieg-mit-russland-mdb-dehm-uber-beziehungen-zu-moskau