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Kategorie: Positionen

GeneralstreikVor genau hundert Jahren am 13. März 1920, hatten Teile der Armee gegen die nach der Novemberrevolution entstandene Weimarer Republik und gegen die von SPD, Zentrum und DDP getragene Regierung geputscht. Der Reichswehr-General Walther von Lüttwitz und Wolfgang Kapp hatten den Putsch angeführt und die Regierung für abgesetzt erklärt. Als die Reichswehr es ablehnte ("Reichswehr schießt nicht auf Reichswehr!"), den Putsch niederzuschlagen, flüchtete die Reichsregierung zuerst nach Dresden und dann nach Stuttgart, von wo sie zum Generalstreik aufrief. Es wurde der größte Generalstreik der deutschen Geschichte. "Alle Räder stehen still... " wurde wahr. Die Arbeiterbewegung zeigte ihre Macht im ganzen Reich. Alle Fabriken und Behörden geschlossen; kein Eisenbahnverkehr, keine Straßenbahnen und Busse, keine Post, keine Telefonvermittlung, keine Zeitungen. In Berlin gab es nicht einmal mehr Wasser, Gas oder elektrisches Licht. Der Kapp-Lüttwitz-Putsch brach nach wenigen Tagen zusammen und die Putschisten suchten das Weite.

Als die KPDführung zunächst den Aufruf zum Generalstreik verweigerte, um "die bürgerliche Republik nicht vor den bürgerlichen Faschisten" zu schützen, liefen ihr die Werktätigen zu Zigtausend von der Fahne - und streikten mit der Sozialdemokratie! Es war dies in 15 Monaten (nach der Ablehnung der Vorschläge von Rosa Luxemburg für die Teilnahme an der bürgerlichen Nationalversammlung) der dritte schwerer Fehler des Links-Radikalismus in der kommunistischen Führung.

Die acht Sonette von Rudolph Bauer sind dem großen Sieg der Arbeiterbewegung und der folgenden Niederschlagung der Aufstandsbewegung durch Freikorps und Reichswehr gewidmet. Link zum Video;

 

Bild: wikimedia commons