Laut „taz“ vom 16. September will die stellvertretende Parteivorsitzende Katina Schubert, „mit Hochdruck“ den langjährigen Bundestagsabgeordneten und niedersächsischen Landesvorsitzenden Dr. Diether Dehm ausschließen lassen.

Dieser sieht in irgendeinem von Schubert „greulich aus dem Zusammenhang rausgestümmelten Zitat" nur einen Vorwand. In Wahrheit handelt es sich um eine weitere brachiale Parteisäuberungs- und Grünen-Anpassungsmaßnahme.

Umgekehrt“, meint er, „dass Katina Schubert nebst allen, die mit Forderungen nach Waffenlieferungen an die Ukraine und Sanktionen den Wirtschaftskrieg gegen Russland verschärfen, schwer parteischädigend gegen das „Erfurter Programm“ verstoßen.

Diether Dehm war sieben Jahre lang Landesvorsitzender der niedersächsischen Partei und koordinierte als erster Landesverband die Parteigründung mit der WASG 2005/6. Ebenfalls mit ihm als Wahlkampfleiter zog „Die Linke“ 2008 mit 7,1 % in den Landtag und 2009 mit 10,1 % (mit ihm als Spitzenkandidaten) in den Bundestag ein.

Für das kleine Handwerk und den Mittelstand hat er nicht erst seit der Coronakrise gestritten und war auf den Podien der Handwerkskammern eigentlich das einzige Aushängeschild der Linken.

Diether Dehm hat in dieser Zeit spektakuläre Aktionen und ausverkaufte Kulturveranstaltungen (darunter mit Konstantin Wecker, Heinz Rudolf Kunze, Peter Sodann, Dieter Hallervorden, Ottfried Fischer, bots, Chumbawamba, Wolfgang Schorlau, Alexis Tsipras, Gunter Gabriel u.v.a.) organisiert. Besonders die Kundgebungen mit Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine unter seiner Leitung gehörten in Niedersachsen zu den bestbesuchten Open-Air-Veranstaltungen der jeweiligen Wahlkämpfe. 

Diether Dehm ließ sich hingegen auch von seiner Parteispitze selten einschüchtern. Auch dann nicht, als ihm seine offene Freundschaft mit Leuten wie dem damaligen CSU-Vize Peter Gauweiler, dem DKP- Liedermacher Franz-Josef Degenhardt, dem früheren Bundespräsidenten Christian Wulff (CDU) oder mit Christian Klar vorgeworfen wurde.

„Auch dann, wenn die Linke vielleicht ihre erfolgreichste Zeit hinter sich hat, werde ich mit meinem Rechtsvertreter, dem früheren MdB und Parteigeschäftsführer Ulrich Maurer, um meine Mitgliedschaft kämpfen“, so der Musiker und Unternehmer zum Ausschluss-Antrag, „Immerhin habe ich jetzt in der Linkspartei eine genauso große Zahl von Ausschlussanträgen, wie in den 33 Jahren in der SPD. Ich nehme das mal als glückliches Omen. Denn in der SPD waren dieAusschlussversuche auch alle schiefgegangen.“