Drucken
Kategorie: Aktions Unterstützung

amazonpayAbgeordnete auf der ganzen Welt vereinen sich, um Amazon bezahlen zu lassen

Wir, 401 gewählte Abgeordnete und öffentliche Amtsträger aus 34 Ländern auf 6 Kontinenten, lassen Sie hiermit wissen, dass die Tage von Amazons Straflosigkeit gezählt sind.

Am 27. November schlossen sich Arbeiter*innen, Aktivist*innen und Bürger*innen aus aller Welt zusammen, um Gerechtigkeit von Amazon zu fordern.

Heute verpflichten wir uns, diese Bewegung in jedem Kongress, Parlament und Regierungsgebäude, in dem wir arbeiten, zu unterstützen.

Hier download Brief an Amazon-CEO Jeff Bezos. 

Make Amazon Pay

Gemeinsamer Brief von 401 Abgeordneten aus 34 Ländern der Welt

AN: Jeff Bezos CEO,

Amazon Inc. 410

Terry Ave N,

Seattle WA 98109,

United States 3. Dezember, 2020 

 

Herr Bezos,

wir, gewählte Abgeordnete und öffentliche Amtsträger aus der ganzen Welt, lassen Sie hiermit wissen, dass die Tage von Amazons Straflosigkeit gezählt sind. Letzten Freitag, am 27. November, schlossen sich Arbeiter*innen, Aktivist*innen und Bürger*innen aus aller Welt zusammen, um Gerechtigkeit von Amazon zu fordern.

Heute verpflichten wir uns zur Solidarität mit dieser Bewegung in jedem Kongress, Parlament und Regierungsgebäude, in dem wir arbeiten.

Kurz gesagt bekennen wir uns zu einem einzigen Ziel: Amazon bezahlen zu lassen.

Die ganze Welt weiß, dass Amazon genug Geld hat, um seine Arbeiter*innen, seine Umweltkosten und seine Steuern zu bezahlen. Und doch sind Sie – immer wieder – dem, was Sie den Arbeitnehmer*innen, der Gesellschaft und dem Planeten schuldig geblieben sind, ausgewichen.

Ihr großer Reichtum beruht auf den Fähigkeiten Ihrer Arbeiter*innen und der Fürsorge, die diese von ihren Freund*innen, Familien und Gemeinschaften erhalten. Das sind genau die Menschen, die ihre Gesundheit und die ihrer Angehörigen aufs Spiel gesetzt haben, um Verbraucher*innen mit Waren zu versorgen und Ihnen enorme Gewinne zu bescheren. Doch während Ihr persönliches Vermögen im Jahr 2020 um rund 13 Millionen US-Dollar pro Stunde gewachsen ist, finden sich diese Arbeitnehmer*innen in gefährlichen Arbeitsbedingungen wieder, erhalten nur eine geringe oder gar keine Lohnerhöhung und müssen für ihre Bemühungen, sich zur Wehr zu setzen und sich mit ihren Kolleg*innen zu organisieren, mit Vergeltungsmaßnahmen rechnen.

Wir verpflichten uns erneut, an der Seite Ihrer Arbeitnehmer*innen, Amazon bezahlen zu lassen.

Der Aufstieg Ihres Unternehmens in eine Position der Dominanz ist mit außerordentlichen Kosten für unsere Umwelt verbunden. Während Sie persönlich den Klimanotstand als eine der größten Herausforderungen unserer Zeit anerkannt haben, ist der ökologische Fußabdruck Amazons größer als der von zwei Dritteln der Länder dieser Erde. Mit Ihrem Plan zur Emissionsreduzierung würden immer noch die ökologischen Grenzen unseres Planeten überschritten. Zudem kann vor dem Hintergrund einer Rekordzahl an gebrochenen Nachhaltigkeitsversprechen sowie zahlreicher finanzieller Beiträge zur Leugnung des Klimawandels seitens Amazons von Vertrauen kaum die Rede sein.

Wir verpflichten uns daher erneut, im Namen unseres Planeten, Amazon bezahlen zu lassen.

Zu guter Letzt haben Sie unsere Demokratien und ihre Fähigkeit, auf gemeinsame Herausforderungen zu reagieren, untergraben. Ihre monopolistischen Praktiken haben kleine Unternehmen unter Druck gesetzt, Ihre Webdienste haben Datenrechte missachtet und Sie haben im Gegenzug kaum etwas zurückgegeben. So zahlte Amazon beispielsweise in den Jahren 2017 und 2018 in den USA überhaupt keine Körperschaftssteuer auf nationaler Ebene. Durch Ihre weltweite Steuerhinterziehung schaden Sie der öffentlichen Versorgung in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Wohnen, soziale Sicherheit und Infrastruktur.

Wir verpflichten uns erneut, gegenüber unseren Wähler*innen, Amazon bezahlen zu lassen.

Wir fordern Sie dringend auf, entschlossen zu handeln, um Ihre Politik und Ihre Prioritäten zu ändern, um das Beste für Ihre Arbeiter*innen, unsere Gemeinden und unseren Planeten zu tun. Wir sind jedenfalls dazu bereit, in unserer jeweiligen Legislative zu handeln, um die wachsende Bewegung, die Amazon bezahlen lassen will, zu unterstützen.

Mit freundlichen Grüßen

 

 

#make amazon pay

Wir sind Lagerarbeiter*innen, Klimaaktivist*innen und Bürger*innen aus der ganzen Welt. Wir nehmen es mit dem reichsten Mann des Planeten und seinem internationalen Konzern auf.

Im Laufe der COVID-19-Pandemie ist Amazon zu einem Billionen-Dollar-Unternehmen angewachsen. CEO Jeff Bezos wurde der erste Mensch in der Geschichte, der ein Privatvermögen von 200 Milliarden Dollar anhäufte.

Währenddessen setzten Amazons Lagerarbeiter*innen als essentielle Arbeitskräfte ihr Leben aufs Spiel und sahen sich dennoch Drohungen und Einschüchterungen ausgesetzt, wenn sie sich für ihr Recht auf einen fairen Lohn einsetzten.

In dem Maße, wie Amazons Firmenimperium expandiert, wächst auch sein CO2-Fußabdruck. Dieser ist schon größer als die Emissionen von zwei Dritteln aller Länder der Welt.

Doch anstatt den Gesellschaften, die Amazons Wachstum ermöglicht haben, etwas zurückzugeben, zahlt der Konzern kaum Steuern. Im Jahr 2019 führte Amazon in den Vereinigten Staaten, wo das Unternehmen seinen Hauptsitz hat, nur 1,2% Einkommensteuer ab.

Die Pandemie hat deutlich gemacht, wie Amazon seine Gewinne vor das Wohl der Arbeitnehmenden, der Gesellschaft und unseres Planeten stellt. Amazon nimmt zu viel und gibt zu wenig zurück.Es ist an der Zeit, Amazon bezahlen zu lassen.

 

https://makeamazonpay.com/de/

 

 

 

 

Kurzintervention im Bundestag anläßlich der 2. und 3. Lesung des "Zweiten Corona-Steuerhilfegesetzes", Bundestagsdrucksache 19/20058;

Zu der Intervention berichtet "Der Merkur" am 29.07.2020

"Mehrwertsteuer im Fokus: CDU macht im Bundestag Versprechen zu Amazon [...]

Die Debatte zum Konjunkturpaket samt Mehrwertsteuersenkung hat mittlerweile deutliche Überlänge - das liegt auch an zahlreichen Zwischenfragen und Repliken. Eine Nachfrage des Linke-Politikers Diether Dehm zu Amazons Milliardengewinnen hat immerhin ein Versprechen aus der Unionsfraktion zur Folge. 'Wir werden natürlich auf europäischer Ebene über eine Digitalsteuer sprechen müssen' - 'keine Sorge, auch dieses Problem werden wir angehen, sobald wir mit diesem Steuerhilfegesetz fertig sind', betonte CDU-Finanzpolitikerin Antje Tillmann."