DGB-Bezirk Hessen-Thüringen
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60329 Frankfurt
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Vorsitzender: Michael Rudolph
Lieber Michael Rudolf, lieber Sandro Witt, liebe Kolleginnen Kollegen vom Landesvorstand des DGB Hessen-Thüringen,
Hiermit fordere ich euch auf, mir bis zum 7. April 2023 11:00 Uhr folgende strafbewehrte Unterlassungs-Erklärung abzugeben:
„Wir die Repräsentanten beziehungsweise der Vorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes Landesbezirk Hessen-Thüringen erklären hiermit rechtsverbindlich und zur Meidung eines gerichtlichen Verfahrens: wir werden künftig nicht wieder behaupten, Dr. Diether Dehm habe, das Massaker von Butscha geleugnet.“
Sollte die Frist ergebnislos verstreichen, werde ich meinen Anwalt mit der weiteren Wahrnehmung meiner Interessen beauftragen.
Des weiteren gedenke ich am nächsten Werktag Strafanzeige wegen Beleidigung, Verleumdung und anderer ruf- und geschäftsschädigender Straftaten gegen das oben angesprochene DGB/Organ zu erstatten.
Begründung:
Ebenso wenig, wie jemand der einzelne Maßnahmen bei Corona kritisiert hat, ein „Corona-Leugner“ ist, ist jemand, der einzelne Berichterstattung um das Butscha-Massaker kritisiert, ein Leugner des selben. Er darf auch nicht von verantwortungsbewussten DGBvertretern, auf bloßen Zuruf eines einzelnen Kollegen (Andreas Goerke, der selbst die „westliche Demokratie aufruft, für den militärischen Sieg der Ukraine einzutreten“) und selectiver Medienwahrnehmung so genannt werden. Und noch dazu, ohne den betroffenen Kollegen, also mich, vorher auch nur angehört beziehungsweise angerufen zu haben. Dies ist eine liederliche und widerwärtige Vorgehensweise.
Diese Anheizung einer Demagogie durch dieFührung einer Gesamtgewerkschaft, die in ihrer Vergangenheit selbst Opfer von solcherlei Pogromstimmungen und Grobschlächtigkeit geworden war, ist in aller Form zurückzuweisen
Als die Kollegen Witt und Rudolf in ihre Einzelgewerkschaften eingetreten sind, war ich als Autor und kulturschaffender Liedermacher dort bereits über drei Jahrzehnte aktiv. Ich habe für die IG-Metall Führung gemeinsam mit Franz Steinkühler die Kampagne für die 35 Stundenwoche betreut und dem DGB-Bundesvorstand vor zwei Jahren bei der TV Präsentation der zentralen Maikundgebung zu präsentieren geholfen.
Dass mich Frank Bsirske für 50 Jahre (verdi) Mitgliedschaft geehrt hat, ist nun sieben Jahre her. Ich komme aus einer gewerkschaftlich organisierten Familie, die dafür auch vor 1945 ihren Zoll entrichtet hat.
Ich bin bei Dr. Heinz Düx (meinem Schwiegervater), der Untersuchungsrichter im Ausschwitz Prozess war und bei Fritz Bauer ein und aus gegangen, habe 1967 von NPD-Ordnern im Frankfurter Cantatesaal einen Baseballschläger auf den Kopf bekommen und bin im Krankenhaus aufgewacht und habe als Sprecher von Rock gegen Rechts, 1979 den Bundesparteitag der NPD in Frankfurt verhindern geholfen. Mir Querfrontaktivitäten vorzuwerfen ist schon alleine dadurch demagogisch.
Sich nicht zu informiert zu haben, dass es sich beim Compakt-Interview um einen Nachdruck handelt, ist dabei eher nebensächlich.
Aber meine Kritik an der einseitigen und vorschnellen Berichterstattung über Butscha in einem Kunstwerk, nämlich einem Lied, und dazu einer Interview-Passage in eine „Leugnung des Butscha-Massakers“ umzudeuten, ist eine unverzeihliche demagogische Verbeugung vor der NATO und den ihnen verpflichteten Medienarbeiter*innen durch den DGB-Landesvorstand. Eine Einheitsgewerkschaft hat nicht nur die Teile der SPD in der Bundesregierung zu vertreten, sondern auch jene kritischen Teile der Friedensbewegung, die die antirussische Berichterstattung in deutschen Medien als Beitrag zur Verschärfung, des Kriegs und der Lieferung schwerer Waffen an das „rechtsaffine“ Regime in Kiew kritisieren.
Sollte meine Einzelgewerkschaft Verdi sich eurem Beschluss anschließen oder angeschlossen haben, werde ich diese nach fast 60 Jahren unverzüglich verlassen..
Mit kollegialen Gruß.
Dr. Diether Dehm
Video bei "infrarot" aus dem der Sekundenchnipsel entnommen ist.