(Oder: wie sich AfD und PC hochschaukeln)

Die Hinweise verdichten sich, dass Politiken, Ideologieproduzenten und NATO-nahe Dienste an einer Annäherung des rechten Spahn-Flügels der CDU mit FDP und AfD arbeiten. Wie sonst ließe sich erklären, dass Merkel so wenig Manövriermasse an die Hand gelassen wurde, Schulz und Nahles wenigstens etwas mehr ihrem Bundesparteitag Zeigenswertes zu übergeben? Und wie erklärt sich die ein- und erstmalig heiße Liebe bei WELT, ntv und ZDF-heute für einen Juso-Bundesvorsitzenden im Vorfeld des SPD-Mitgliederentscheids. Wann hat es das mal gegeben, dass der Springerkonzern SPD-Mitgliedsformulare abbildet und für den SPD-Eintritt wirbt? Oder liegt da nicht eher ein Rechtsputsch in der Luft über dem bürgerlichen Lager, der Schulz durch Scholz, Seehofer ganz durch Söder und Merkel durch Spahn ersetzen könnte. Um doch noch neben der FDP die AfD ins Spielfeld zu rücken – zügiger jedenfalls, als in Österreich!

Diether Dehm am 12. 1. 2018 im Berliner Marx-Engels-Zentrum über Mängel und Perspektiven des Kampfs gegen rechts.

 

 

Aus Anlass einer Preisverleihung an Ken Jebsen für seine jounalistische Arbeit durch das Online-Portal Neue Rheinische Zeitung erhob sich wieder einmal die Gesinnungshatz der sogenannten Antideutschen.

Sind an der AfD immer nur die andern schuld? SPD und Grüne mit ihrer Austeritäts-Agenda2010? Der altdeutsche Untertanengeist vor allem »im Osten«? CDU/CSU mit rechten Parolen? Gilt also nur für uns Linke ein dreimalsatt selbstgefälliges »Weiter so!«?

Mit einem lesenswert not-wendigen Beitrag hat Götz Eisenberg in der jungen Welt vom 22.7. die Diskussion um eine Brache der Linken wieder angestoßen. Aber allzuviel bleibt bei ihm noch antiautoritär pauschaliert: "In einer an ihrem Reichtum erstickenden Gesellschaft beobachten wir neuartige Formen der Kindsaussetzung". Nun ist keine Klassengesellschaft dergestalt, dass da in der Regel die die Kinder aussetzen, die "an ihrem Reichtum ersticken".

25 % der Deutschen, so eine Umfrage vom Freitag, wünschen sich eine stärkere Einflussnahme von Oskar Lafontaine auf die Bundespolitik. Heute ergibt sich dazu vielleicht die grosse Chance. Achja, das auch zum Thema "alte weiße Männer"! Hab ich Oskar am Freitag gesagt: "73 ist doch echt kein Alter. Auch weil man da zum Glück nicht mehr so leicht verdächtigt wird, Wahrheiten zugunsten einer Politkarriere dem mainstream der alten Mächte einzupassen, wie manche JungpolitikerIn, die Männerhass statt Klassenkampf predigt." Also aus nicht ganz uneigennützigen Gründen: viel Glück, Oskar!

Dein Diether