Ein Nachruf von Dr. Diether Dehm

 

Manche Künstler erhalten ihre Bedeutung dadurch, dass sie buntes Konfetti über die Häupter ihrer Zeitgenossen streuen. Andere dagegen rollen feine Kassiber, die nach ihrem Ableben anstranden. Paul Celans "Schwarze Milch der Frühe" ist eine solche Flaschenpost an die "Nachgeborenen" ebenso wie das an dieselben adressierte Svendborger Gedicht von Brecht.

 

Degenhardts große Balladen in den Sechzigern waren zunächst auch zeitgenössisch. Später besang er die Menschenliebe der Kapitalfeinde in großen Charakteren: "Mutter Mathilde", "Natascha Speckenbach" und vor allem des Kommunisten "Rudi Schulte" der einst von (später in Grünen-, SPD- und PDS-Spitzenjobs angekommenen) Ultralinken als "Revisionist" beschimpft wurde ("Das erzählte er am Abend seinen Tauben/ Und da haben seine Tauben sehr gelacht (...)./ An der Kreml-Mauer lehnt Genosse Lenin/ und sagt: Schultenrudi – haste gut gemacht!").

Ort und Zeitpunkt  für die Aktion "Gegen die Diktatur der Finanzmärkte" konnte nicht besser gewählt sein.
Jährlich kommen in Frankfurt die Großen der Finanzwelt zur "Euro Financ week" in der Bankenstadt Frankfurt am Main zusammen. Es ist Europas traditionsreichster Bankengipfel. Abschluss bildet die große Gala in der "Alten Oper". Und genau hier, während die Limosinen von Ackermann und Co vorfahren, erdreistet sich die LINKE ihr Gegenprogramm auf die Bühne zu bringen! Moderiert von mir tragen Künstler und Aktive aus Partei und Gesellschaft ihre Forderungen auf die Bühne. Mit dabei: Gregor Böckermann von den Ordensleuten für den Frieden, Die Jazz- und Bluessängerin Anne Haigis, die griechische Publizistin Nadja Valavani, Jochen Nagel  von der Lehrergewerkschaft GEW, Geier Sturzflug mit dem satirischen Song "Wir steigern das Bruttosozialprodukt" und natürlich Oskar Lafontaine.

 

Diether Dehm sprach bei der Urnenbeisetztung Werner Dalichow am 11.11.2011 in Wilhelmshaven. Wir dokumentieren den Nachruf des Kreisverbandes.

Nach kurzer schwerer Krankheit ist am 13. Oktober unser Mitglied Werner Dalichow gestorben.

 

{denvideo http://www.youtube.com/watch?v=sF8yZWbr0YQ}

Siehe auch: Flickr-Kanal

Schon den dritten Samstag in Folge haben die Aktivisten der „Occuppy-Frankfurt!“-Bewegung die Menschen aufgerufen, die Belagerung der Europäischen Zentralbank mit ihrer Anwesenheit zu unterstützen. Tausende sind am 29. Oktober wieder friedlich durch die Straßen des Frankfurter Bankenviertels gezogen. Ausgangspunkt war um 12 Uhr wieder der Rathenauplatz.

[Foto: (c) Hier ist DIE LINKE. - Flickr]

Allen Angriffen gemäßigter Kräfte zum Trotz ist das hier in Erfurt für mich dreifaches Glück - und Erfolg ist eingetreten:

1. Die Enteignung der Konzerne und Großbanken steht ENDLICH ausdrücklich im Programm. In dieser Deutlichkeit habe ich das seit 1966 (und seither kämpfe ich dafür) noch nie erlebt. Der kämpferische Einsatz hat sich gelohnt!

2. Der Parteitag hat - in meinem Leben auch zum ersten Mal - ein klares Bekenntnis zu privaten kleinen und mittelständischen Unternehmerinnen und Unternehmern im Programm beschlossen. Da hat sich das Durchhalten auch für mich als Bundesvorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft Linker Unternehmerinnen und Unternehmer (BAG LiU) gelohnt.

3. Der Bundesparteitag hat die von mir als Europapolitischem Sprecher unserer Bundestagsfraktion eingebrachten Formulierungen vom "Neustart der EU" und von "der Revision der neoliberalen und militaristischen Elemente der EU-Verträge", mit großer Mehrheit angenommen und im Programm verankert - besonders gegen die Widerstände von Mitgliedern des Europaparlaments.

Und auch ansonsten: ein großartiger, mutmachender Parteitag.

16 Anträge der Linksfraktion, die alle den Stopp von Kriegswaffen und Rüstungsgütern zum Thema haben, hat der Bundestag am 20. Oktober in namentlicher Abstimmung mehrheitlich abgelehnt. Er folgte dabei einer Empfehlung des Wirtschaftsausschusses (17/6335)

 

Die Anträge bezogen sich jeweils auf Lieferungen in bestimmte Länder: