Diether Dehm:

Zwei unabhängige  Journalisten haben jetzt die Erinnerung auffrischen geholfen an den Originalwortlaut meiner Antwort vorgestern Abend vor dem dritten Wahlgang auf die Journalisten“frage“, was würden Sie denn jetzt machen? Sie müssen doch jetzt Gauck wählen:

„Garnix muss ich. Wir leben heute nicht in Zeiten, wo man als Linker so Entscheidungen aufgezwungen bekommt, wie: Was würden Sie denn machen, wenn Sie nur die Wahl hätten zwischen Zuchthaus und Exil?

(Einstieg ZDF) Was würden Sie denn machen, wenn Sie die Wahl hätten zwischen Hitler oder Stalin? Was würden Sie denn machen, wenn Sie die Wahl zwischen Pest und Cholera haben? Das sind groteske und hypothetische Fragen! Warum soll ich mich zwischen etwas entscheiden, was beides Krieg und sehr viel Leid für HartzVI-Empfänger und sehr viel Leid übrigens auch für Gewerkschafter in diesem Land bedeutet? (ZDF-Ausstieg) Ich kann mich auch enthalten.“

11.06.2010 / Feuilleton / Seite 8
Freidenker laden zum Linken Liedersommer gegen Ausbeutung und Krieg auf Burg Waldeck im Hunsrück. Ein Gespräch mit Klaus Hartmann*
Interview: Cathrin Schütz
http://www.jungewelt.de/2010/06-11/023.php
* Klaus Hartmann ist Vorsitzender des Deutscher Freidenker-Verbandes

...nannte Dr. Diether Dehm, MdB und Vorsitzender des Landesverbandes Niedersachsen der Partei DIE LINKE den Vorschlag, den niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff zum Bundespräsidenten zu machen.

„Einen, dessen Glaubensbekenntnisse und praktische Politik diese Wirtschafts- und Finanzkrise mit angerührt haben, der für die Deregulierung der Finanzmärkte und anderen neoliberalen Schabernack verantwortlich zeichnet, in dieser Krise jetzt auch noch zum Bundespräsidenten zu ernennen, zeigt, dass die Handelnden nichts, aber auch überhaupt nichts verstanden haben.


Letztes Projekt: "Rosa-Rot-Grüner Nelkenaufbruch"
Diether Dehm zieht sich aus der Führung der Linkspartei zurück- und will an Manfred Sohn übergeben
 
Er ist ein Paradiesvogel in der niedersächsischen Politik, legt mindestens so viel Wert auf Show wie auf inhalte und bereitet sich nun auf seinen Abschied vor: Diether Dehm (60), seit sieben Jahren Landesvorsitzender der Linkspartei und vormals PDS, will sich aus der Führung der Landespartei zurückziehen. "Ich nehme ein bis zwei Jahre  Auszeit", sagt er zu Pfingsten dieser Zeitung. Für seine Nachfolge schlägt er den umstrittenen Vorsitzenden der Landtagsfraktion Manfred Sohn (64) vor.

Am vergangenen Wochenende wurde der Landesvorsitzende der LINKEN in Niedersachsen, Diether Dehm, in den Parteivorstand gewählt. Dehm möchte dort ein fester Ansprechpartner für Kulturarbeit sein. Sein Erfolgskonzept, bei allen Parteiveranstaltungen mit Autoren und Liedermachern aufzuwarten, möchte er – nicht nur in Wahlkampfzeiten – bundesweit ausbauen. „Unsere manchmal steifen Empfänge sollen den Wind der Straße atmen“, so Dehm in seiner Bewerbungsrede. Auf dem letzten Landesparteitag im November 2009 in Hameln rief der scheidende Parteivorsitzende Lothar Bisky Dehm dazu auf, für den Parteivorstand zu kandidieren. Nach Biskys Aussage hätte er es vor einigen Jahren nicht für möglich gehalten, dass er Dehm um eine Kandidatur bitten würde. Dehms Wahlerfolg im Januar 2008, bei dem DIE LINKE mit 7,1 in den Niedersächsischen Landtag einzog, führen viele darauf zurück, dass es ihm gelungen ist innerparteiliche Streitigkeiten zu beenden.

Sein Auftritt ist wohl durchdacht. Aus der dicken Rauchwolke seiner kurzen Monte Christo sticht eine Krawatte hervor, pink-schwarz gestreift wie die Socken. "Die habe ich gerade aus Kuba mitgebracht", sagt er zur Zigarre, da klingelt sein Handy, nein, es singt: "Was soll'n wir trinken, sieben Tage lang", trällert eine Hymne der Linken, einst von ihm gedichtet. Sein Sohn ist dran, er studiert gerade in Havanna. Der italienische Eurokommunist Enrico Berlinguer lächelt von einem Plakat. Warm und feierlich wirkt das Büro von Diether Dehm in einem erdgeschössigen Nebenflügel des Jakob-Kaiser-Hauses: der Couchtisch mit Büchern drapiert, eine wuchtige Musikanlage hinterm Schreibsessel; alles offensiv, dynamisch und laut. Wie der europapolitische Sprecher der Linksfraktion selbst.